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Eine ungewohnte Stille herrscht in der altehrwürdigen Aula des Gymnasiums Nordhorn. Zwölf Leser*innen samt Begleitung sitzen gebannt auf ihren Stühlen. Die Jury, bestehend aus einer Vertreterin der Stadtbibliothek, den zwei Deutschlehrerinnen Frau Meyer und Frau Zwafink, der Vorjahressiegerin Josefine Gottwald und der Elternvertreterin Frau Kappel schauen erwartungsvoll in die Runde. Erst die einführenden Worte von Frau Hilbers, der Organisatorin des Schulentscheids, lockern die Atmosphäre. Der Schulentscheid 2023 ist eröffnet.

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Bundesweit nehmen jährlich rund 600.000 Schüler*innen der 6. Klassenstufe am Vorlesewettbewerb teil. Er ist einer der größten und traditionsreichsten Schülerwettbewerbe Deutschlands und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Am Gymnasium Nordhorn präsentieren in einer ruhigen, angenehmen Runde die diesjährigen Klassensieger*innen der sechs sechsten Klassen ihre Bücher. Die Aufregung ist den Kindern anzusehen, doch alle meistern ihre Aufgabe mit Bravour. Keine Stimme zittert, niemand stolpert über seinen Text, allen gelingt es, die Zuhörer*innen in ihre Geschichte zu ziehen und das sogar mit einem immer wiederkehrenden Lächeln in allen Gesichtern am Ende jedes Vortrages. Die erste Runde ist geschafft. Die Schüler*innen stellten Passagen aus ihren Lieblingsbüchern vor. Nun kommt es auf die zweite Runde an. Insgesamt vier Schüler*innen qualifizieren sich und präsentieren in dieser Runde eine Textpassage aus dem Roman von Marie Hüttner „Ist Oma noch zu retten“ – ein außergewöhnliches Kinderbuch, ein spannender und zugleich witziger Krimi, in dem sich das Mädchen Pia auf die Suche nach ihrer Oma Lore begibt – eine Oma der besonderen Art. Carlotta Büngeler gelingt es dabei in einer herausragenden Weise, den Charakteren Leben einzuhauchen, die Situation sprachlich präzise zu erfassen und zu interpretieren. Gebannt lauschen alle Zuhörer*innen ihrer Stimme, ihren Worten, der Geschichte. Ein ganz wunderbarer Vortrag, dem man noch gerne länger gefolgt wäre! Sie ist die Siegerin des Schulentscheids 2023! Und doch war die Entscheidung der Jury nicht so schnell und einfach zu treffen, wie man vielleicht vermuten könnte, denn auch Emma Wolthaus und Benedikt Hüwe, die letztlich Platz zwei und drei für sich errangen, waren in ihrer Präsentation äußerst souverän. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese zwei wunderbaren Stunden in einem ganz besonderen Rahmen, der entscheidend von den guten Leserinnen und Lesern geprägt wurde.

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Carlotta zieht nun im Februar 2024 in die nächste Wettbewerbsrunde auf regionaler Ebene ein, den Kreisentscheid, der in der Stadtbibliothek Nordhorn stattfinden wird. Wir wünschen ihr viel Erfolg für den nächsten Wettbewerb und vor allem weiterhin viel Freude am Lesen.

Anne Hilbers

 

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Das Gymnasium Nordhorn hat sich in diesem Jahr erstmalig an der Aktion des Weihnachtspäckchenkonvois beteiligt und unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ innerhalb kürzester Zeit insgesamt 227 Päckchen für bedürftige Kinder in Osteuropa gepackt.

Der Weihnachtspäckchenkonvoi ist eine komplett ehrenamtliche Initiative, die mit der Hilfe von vielen Freiwilligen Kindern in Waisen- und Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Schulen in den entlegensten und ärmsten Ländern Europas (wie Bulgarien, Moldawien, Rumänien und der Ukraine) ein unvergessliches Weihnachtsfest bescheren möchte. Jedes Jahr machen sich viele Lastwagen mit weit über 100.000 Päckchen aus Deutschland auf den Weg in die Zielregionen, um die Geschenke dort persönlich an die Kinder zu übergeben.

Der Grundgedanke dieser Aktion ist, dass Kinder in Deutschland die Bedeutung von teilen, schenken und beschenkt werden lernen und erleben, welche Freude es bereitet, anderen Menschen zu helfen.

Der katholische Religionskurs des Jahrgangs 11, Frau Willemsen und Frau Krieger haben kurz nach den Herbstferiendazu aufgerufen, dass auch Schüler:innen unserer Schule Päckchen für den Weihnachtspäckchenkonvoi packen und sich so erstmalig an der Aktion beteiligen. Es fanden Präsentationen des Projekts in den einzelnen Lerngruppen statt, es wurden Flyer verteilt, die Päckchen wurden in Empfang genommen und eine Woche lang in der Bibliothek unserer Schule gesammelt.  Die Warteschlange an der Abgabestelle hat uns täglich aufs Neue überrascht und ist sicherlich den meisten in Erinnerung geblieben.

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Ingesamt sind bei dieser einwöchigen Sammelaktion 227 Weihnachtspäckchen zusammengekommen.

Wir sind erstaunt und begeistert, wie viele Päckchen gepackt wurden und wie viele Schüler:innen, Eltern und Erziehungsberechtigte und auch Lehrer:innen sich an dieser Aktion beteiligt haben.

Die Päckchen wurden am 17.11.2023 vom Round Table 102 Grafschaft Bentheim abgeholt und gehen gegen Ende November auf die weite Reise in die Zielländer.

Wir danken euch allen für die tolle Zusammenarbeit und die vielen Päckchen und freuen uns schon jetzt auf den Weihnachtspäckchenkonvoi 2024, bei dem wir hoffentlich wieder auf eine so starke Unterstützung durch die Schulgemeinschaft zählen können.

Ginte, Virginia und Lilly für den Kurs Katholische Religion Jg. 11
sowie Frau Krieger und Frau Willemsen als Ansprechpartnerinnen für das Projekt

Kennernlerntage

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Souverän hat sich unser Team gegen das LMG Neuenhaus und das Burggymnasium Bad Bentheim durchgesetzt. Glückwunsch zum Sieg – der Wanderpokal bleibt in Nordhorn!

Auch der Wanderpokal in der Wettkampfklasse II wechselte die Besitzer nicht. Das Spiel gegen das Missionsgymnasium aus Bardel wurde leider verloren, somit konnte hier nur die Vizemeisterschaft geholt werden. Trotz kühler Temperaturen war es ein toller Fußballvormittag auf heimischem Rasen! Ein großes Dankeschön geht raus an unsere Schiedsrichter:innen!

                                                                       Wiebke Scholte-Meyerink

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„Nie wieder – das ist jetzt!“

Am 9. November 2023 fand in Zusammenarbeit mit dem Forum Juden/Christen, der Stadt Nordhorn und dem Gymnasium Nordhorn eine Veranstaltung zum Gedenken an die öffentliche und organisierte Zerstörung jüdischer Einrichtungen und Wohnhäuser durch das Nazi-Regime im Jahr 1938 statt. Insgesamt 350 Teilnehmende begaben sich auf einen andächtigen Spaziergang durch die Nordhorner Innenstadt.

Gestaltet wurde das Pogromgedenken durch einige Schüler:innen der Klassen 10A, 10D und 10E in Begleitung ihrer Lehrkräfte Johannes Etmanski, Kathrin Pels und Femke Krieger. Die Jugendlichen hatten sich im Vorfeld sowohl genauer mit der Vergangenheit ehemals in Nordhorn lebender jüdischer Familien auseinandergesetzt als auch ein Interview mit dem in Nordhorn lebenden jüdischen Bürger Bobby Rootveld geführt, der in einem sehr bewegenden Gespräch Rede und Antwort für die Fragen der Lernenden stand. Daraus entstanden sechs tolle Beiträge, die am Donnerstag vorgetragen wurden.

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Nachdem der Bürgermeister Thomas Berling am Gedenkstein an der St.-Augustinus-Kirche eine erste Ansprache gehalten hatte, in der er auf die Pogrome 1938 in Nordhorn und auch auf die aktuelle Situation im Nahen Osten zu sprechen kam, ging es weiter in die Hauptstraße. Musikalisch begleitet wurde das Andenken – gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Späthe – durch einige der Schülerinnen.

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An den „Stolpersteinen“ der Familie Oster, Familie J. Salomonson, Familie Körner sowie der Familie Cohen klärten uns die Schüler:innen über die erschütternden Geschichten auf. Für jede Familie legten die Gruppen einen Stein nieder – im Judentum ein Zeichen der stillen Anteilnahme und der Ehrung der Toten.

Der Spaziergang endete am Gedenkstein vor dem ehemaligen Standort der Synagoge in der Alten Synagogenstraße. Die Jugendlichen klärten dort zunächst über die Historie der Synagoge auf und berichteten anschließend von ihrem Interview mit Bobby Rootveld. Als Zeichen der Trauer um unsere ehemaligen jüdischen Mitbürger, aber auch als Zeichen für Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft aller Religionen wurde eine Kerze angezündet.

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Abschließend hielt Gerd Naber vom Verein Forum Juden/Christen eine beeindruckende Rede, in der er nicht nur auf die vergangenen Gräueltaten an unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einging, sondern auch nachdrücklich über heutigen Antisemitismus sowie über die fortlaufenden Angriffe der Hamas auf Israel vom 7. Oktober zu sprechen kam. Naber endete mit den zum Nachdenken anregenden Worten: ‚Nie wieder‘ sagen wir. Aber wir sagen jetzt ‚nie wieder – das ist jetzt‘und das heißt, es gibt viel zu tun!“

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Aufbauend auf das Geschichtsprojekt kommen Bobby Rootveld und seine Frau in die zehnten Klassen des Gymnasiums Nordhorn und erzählen anhand von Fotos und Erzählungen die Geschichte seiner Familie im Holocaust, berichten über das Judentum und auch über Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft.

                                                                                                                                                                                 Femke Krieger