Die langen Schatten einer schrecklichen Zeit. Bericht von der Tagung "Völkerrecht und Massensterben. Sowjetische Kriegsgefangene in den Emslandlagern 1941-1945" in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte Papenburg (23.-25.11.2018)

Am Freitag, den 23. November 2018, machten wir, vier Schülerinnen des Jg. 11 sowie Herr Krol, uns nach Schulschluss auf den Weg nach Papenburg, um in der HÖB ein Wochenende lang an der Tagung "Völkerrecht und Massensterben - Sowjetische Kriegsgefangene in den Emslandlagern" teilzunehmen. Die Tagung wurde von der Gedenkstätte Esterwegen in Kooperation mit der HÖB organisiert.

Was treibt nun vier Schülerinnen und einen Lehrer dazu, ein ganzes Wochenende mit den Themen Gefangenschaft, Leid und Tod zu verbringen? Die Idee zur Teilnahme an dieser Tagung kam durch die Arbeit in der von Herrn Krol geleiteten Geschichts-AG. Hier arbeiten wir zurzeit individuelle Schicksale von sowjetischen Kriegsgefangenen auf, die zwischen 1941 und 1945 im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Alexisdorf interniert waren oder hier sogar gestorben sind. Das Lager Alexisdorf war eins der 15 Emslandlager, von denen noch die Lager Bathorn und Wietmarschen in der Grafschaft lagen und die allesamt dem Konzentrationslager Esterwegen zugeordnet waren. Aus dem Lager Alexisdorf ist das heutige Dorf Neugnadenfeld hervorgegangen.

Da der Verein Lagerbaracke Alexisdorf-Neugnadenfeld e.V. (kurz: LAN) sein Museum im Dorfkern von Neugnadenfeld dahingehend umbauen möchte, sowohl die Lagerzeit als auch die Besiedlungszeit des Ortes zu erzählen, haben wir uns auf Nachfrage bereit erklärt, diesen Umbau als AG zu unterstützen. Dies tun wir, indem wir anhand ausgewählter individueller Schicksale einigen Opfern des Kriegs ihre Gesichter und ihre Geschichten zurückgeben. Denn erst so, mit dem Blick auf das individuelle Schicksal, erfahren die Opfer den Respekt, der jedem Menschen zusteht.

Das Wochenende hielt für uns viele Eindrücke und Erfahrungen bereit, die wir nicht in jedem Fall so zuvor erwartet hatten. Gleich nach unserer Ankunft in der übrigens sehr schön gelegenen HÖB, deren Gänge teilweise einer Indoor-Gartenanlage ähneln und deren Küche ganz besonders lecker zu kochen vermag, konnten wir unsere Zimmer im Künstlerhaus beziehen. Um 17 Uhr begann dann pünktlich das Programm. Herr Dr. Südbeck von der HÖB und Herr Buck von der Gedenkstätte Esterwegen begrüßten die etwa 35 Teilnehmenden ausführlich und stellten den Verlauf der Tagung sowie die Referentinnen und Referenten vor.

Nach dem Abendessen folgte dann der umfassende (Überblicks-) Vortrag von Kurt Buck zu den (Mannschafts-) Stammlagern - kurz: Stalags - VI B Neu Versen und VI C Bathorn. Auch das Lager Alexisdorf gehörte zum Stalag VI C Bathorn. In über zwei Stunden bekamen wir einen detailreichen Überblick über Entstehung und Nutzung der Lager sowie über das Leben und Sterben dort. Wir erfuhren auch, dass 85% der in den Emslandlagern Verstorbenen sowjetische Kriegsgefangene waren. Alexisdorf und insbesondere das Lager in Wietmarschen dienten in vielen Fällen nur als "Sterbelager" für bereits geschwächte oder anderweitig erkrankte Rotarmisten. Tatsächlich, so Buck, wären die meisten Kriegsgefangenen der Roten Armee wegen der Strapazen der langen Märsche, der Reisen, vor allem aber wegen der unzureichenden Versorgung und Erkrankungen nicht arbeitsfähig gewesen. Verschärft worden sei die Situation durch die ungleiche Behandlung der Kriegsgefangenen: Während z. B. bei französischen Kriegsgefangenen vielfach zumindest der Versuch unternommen worden ist, diese gemäß den Genfer Abkommen (v. a. von 1906 und 1929 zur Behandlung von Kriegsgefangenen) zu behandeln, war dies für gefangene Sowjetsoldaten nicht zu erkennen. Als Beispiel wurde hier das Lager Wietzendorf in der Lüneburger Heide erwähnt, wo sowjetische Kriegsgefangene in selbstgebauten Erdhöhlen schlafen mussten, während einige hundert Meter entfernt und damit in Sichtweite das Lager der französischen Kriegsgefangenen aus Baracken bestand.

Am nächsten Tag, Samstag, 24.11.18, ging es dann nach dem Frühstück in den Vormittagsblöcken weiter mit vertieften Einblicken auf die Situation der sowjetischen Kriegsgefangenen. Zunächst erläuterte Dr. Rolf Keller (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Celle), wie die unsägliche Verquickung von ökonomischen Interessen und der nationalsozialistisch-ideologischen Vernichtungspolitik schon im Herbst 1941 und im Winter 1941/1942 zu einem Massensterben unter den gefangenen Rotarmisten führte. Wurden die sowjetischen Kriegsgefangenen zunächst noch einzeln und nach orthodoxem Ritus bestattet, so legte man sie später der hohen Opferzahlen wegen nur noch in Massengräber - von den Verantwortlichen euphemistisch Kameradengräber genannt.

Im Anschluss ging es Silke Petry, einer Kollegin von R. Keller, dann um den eigentlichen Arbeitseinsatz der sowjetischen Kriegsgefangenen im Regierungsbezirk Osnabrück, zu dem Osnabrück selbst, die Grafschaft Bentheim und das Emsland zählten. Hier erfuhren wir, dass die Gefangenen hauptsächlich in der Landwirtschaft und der Torfindustrie eingesetzt wurden, jedoch auch beispielsweise in den Nordhorner Textilfabriken. Größtenteils wurden sie in ihren Lagern untergebracht, die sie morgens zur Arbeit verließen und in die sie abends zurückkehrten. Teilweise konnte es aber vorkommen, dass sie in Unterkünften der Unternehmen oder auf den Bauernhöfen lebten, auf denen sie arbeiteten. Natürlich wurden sie dabei stets von Wachmannschaften kontrolliert. Koordiniert wurde die Zuteilung und Vermittlung der Gefangenen von den Arbeitsämtern. Hier konnte ein Betrieb Kriegsgefangene zur Arbeit anfordern.

Ein sehr spannender Teil des Vortrags war die Frage, was die deutsche Zivilbevölkerung vom Leben in und außerhalb der Lager mitbekommen hat oder mitbekommen konnte. Hier war die Antwort eindeutig: Alle Menschen, die etwas sehen wollten, konnten es auch sehen. Es gibt vielerlei Belege über sonntägliche Ausflüge zu den Lagern zum "Russen Gucken" oder zum "Neger Gucken". Vielsagend wurde auch auf eine propagandistische Zeitungskolumne verwiesen, in der "Herr Bramsig und Frau Knöterich" - zwei Figuren, die ewig nörgelnd und sich beschwerend die für alle offensichtliche Behandlung der Gefangenen kritisieren und dabei derart lächerlich gemacht werden, dass ein für die Nazis wünschenswerter Propagandaeffekt eintreten konnte: Marginalisierung derjenigen, die auch nur im Entferntesten menschliche Anteilnahme oder gar Sympathie mit den Opfern zeigten sowie ihren Ausschluss aus der (sogenannten) Volksgemeinschaft.

Nach einer kleinen Stärkung beim Mittagessen ging es dann weiter mit einer Exkursion zu drei Friedhöfen, auf denen größtenteils nur sowjetische Kriegsgefangene ruhen. Hierzu besuchten wir die Kriegsgräberstätten Wesuwe, Fullen und Dalum. Von Letzterem wird vermutet, dass hier bis zu 16.000 ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus den Lagern ruhen, wie Ann Katrin Düben, eine Doktorandin aus Leipzig, bei ihrer Führung über die einzelnen Friedhöfe erzählte. Auch das 2005 von der russischen Regierung gestiftete Reiterstandbild auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Wesuwe wurde in seiner eher kontroversen Formsprache erläutert: Bringt der spärlich bekleidete Junge auf dem Pferd den Frieden (Ölzweig-Symbol) - oder werden hier "unterkomplexe Siegerposen" (Düben) zitiert?

Zurück in der HÖB gab es ein - wie immer vorzügliches - Abendessen, bevor als Programmpunkt des Abends der 2017 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm "Schatten des Krieges. Teil 2: das vergessene Verbrechen" gezeigt wurde. Dieser Film, der zum Teil drastisches Bildmaterial zeigte, hat zusammenfassend noch einmal vieles verdeutlicht und veranschaulicht, worüber bereits in den vorherigen Vorträgen referiert wurde. Nach Ende des Films konnte man allen anmerken, wie sehr sie dieser bewegt und manche sehr nachdenklich gemacht hatte.

Später am Abend traf man sich noch auf ein (natürlich: alkoholfreies) Getränk im Kaminzimmer. Hier konnten wir uns mit Martin Koers zusammensetzen und austauschen. Herr Koers ist ein Historiker, der u. a. für die Gedenkstätte Esterwegen arbeitet und gerade eine sehr umfangreiche Doktorarbeit zu den Kriegsgefangenen in den Emslandlagern anfertigt. Da er dabei auch vieles über das Lager Alexisdorf erforscht, war er natürlich ein höchst spannender Gesprächspartner für uns, der uns v. a. methodisch viele Tipps für unsere weitere Arbeit geben konnte. Herr Koers bestärkte uns nachdrücklich in unserem Projekt und bedankte sich für eine Einladung in unsere AG. Er wird uns im Januar besuchen.

Und damit war auch der zweite Tag unseres Tagungswochenendes vorüber.

Der Sonntagvormittag begann dann nach dem Frühstück mit einem Vortrag von Reinhard Otto aus Lemgo über "sowjetische Kriegsgefangene in Konzentrationslagern". Hierbei wurde vor allem auf die akribische Dokumentierung der Verbrechen durch die Nazis eingegangen - die Erkenntnis, dass selbst die grausamsten Verbrechen nicht nur praktisch lückenlos dokumentiert wurden, sondern dass auch unvorstellbare Grausamkeiten für die damaligen Deutschen im bürokratischen Sinne korrekt ablaufen mussten, schockierte uns nachhaltig.

Dies wurde erläutert am Beispiel des mitunter komplizierten bürokratischen Wegs, wie aus einem unter dem Schutz des Genfer Abkommens stehenden Kriegsgefangenen ein - diesen Schutz nicht mehr genießender - Zivilist werden konnte, der dann problemlos ermordet werden konnte. Denn laut der Genfer Konvention war es nicht erlaubt, einen Kriegsgefangenen zum Beispiel einfach so zu erschießen. Daher beschritten die Nazis zum Teil sehr ausgeklügelte Wege, um aus Kriegsgefangenen, die sie ermorden wollten (z. B. echte oder vermeintliche Kommissare der Roten Armee), Zivilisten zu machen. Diese kamen dann in die KZs Mauthausen oder Sachsenhausen, wo sie erschossen werden konnten.

Der nächste und Letzte Vortrag der Tagung wurde von Martin Koers gehalten, unserem Gesprächspartner des Vorabends. Koers stellte sein Dissertationsvorhaben "Kriegsgefangene in den Lagern des Emslandes und der Grafschaft Bentheim 1939 - 1945. Lebens- und Arbeitsbedingungen im Kontext von Kriegswirtschaft und NS- Ideologie" vor. Hier wurden weitere noch zu erforschende Felder aufgezeigt, in denen in den nächsten Jahren weitere wichtige Erkenntnisse zum Leben und Sterben der Kriegsgefangenen in den Emslandlagern zu erwarten sind. Da auch unsere AG hierzu einen Beitrag leisten möchte, durften wir am Ende auch unser Projekt vorstellen. Wir erhielten für die schon geleistete und noch zu leistende Arbeit nicht nur vielerlei Anerkennung, sondern auch einen netten Applaus. Dass sich so viele uns fremde Menschen für unser Projekt derart interessieren könnten, hätten wir uns vorher nicht vorstellen können.

Schließlich wurde mit einer kleinen Feedbackrunde das Ende der Tagung eingeleitet. Nach einem weiteren köstlichen Mittagessen machten wir uns dann auf den Weg nach Hause. Dass wir auch unterwegs lebhaft weiterdiskutieren mussten, versteht sich von alleine. Am mittleren Sonntagnachmittag endete dann an der Schule ein höchst interessantes und informatives Wochenende zu einer wahrlich dunklen Zeit in der Grafschaft, im Emsland, in Europa und der Welt.

Zu guter Letzt bedanken wir uns herzlich beim Förderverein unserer Schule für die Ermöglichung der Teilnahme an der Tagung.

Anna Börgeling (11D), Fenna Popp (11B) und Martin Krol

 

,,Tretet ein, denn auch hier sind Götter“. Diese Worte waren auf den Bühnenwänden gleich zu Beginn der Vorstellung zu lesen. Die Klasse 10c und weitere Oberstufenklassen des Gymnasiums Nordhorn besuchten „Nathan der Weise“ im KTS. 235 Jahre nach der Uraufführung kann das Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing Zuhörer noch nachdenklich machen.

Das anfangs genannte Zitat bedeutet, dass Gott überall anzutreffen und zu spüren ist und nicht nur in Bereichen, die jeder sofort mit Religion verbindet. Die Botschaft ist also: Nicht im Besonderen, sondern im Alltäglichen wirkt das Göttliche. Die Lehre des Stückes von Toleranz und Respekt vor anderen ist noch aktuell, da es heute wie früher Konflikte zwischen (religiösen) Gruppen gibt.

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Lessings Drama spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge (1192). Der vom Sultan begnadigte Tempelherr rettet die Tochter des Juden Nathan aus dessen brennendem Haus. Nathan möchte den Mut des Tempelherrn belohnen, aber der stolze und verbohrte Tempelherr lehnt jede Art von Dank ab, bis er sich in Recha, Nathans Tochter, verliebt. Nathans Freund, der im Dienst des Sultans steht, versucht Nathan zu überreden, dem Sultan Geld zu leihen. Auf diese Weise entstehen neue Bekanntschaften unter den Charakteren, die auf ein überraschendes Ende zulaufen.

Das Bühnenbild, an dem während der zweieinhalbstündigen Aufführung nur leichte Veränderungen vorgenommen werden, wirkt eher monoton. Dass die grauen Wände die Klagemauer Jerusalems darstellen, war ohne Internetrecherche nicht ersichtlich. Auch war die Sprache des Bühnenklassikers, metrisch gebunden und voller rhetorischer Mittel, nicht immer sofort zu verstehen.

So ist das Schauspiel der sechs Akteure der Schlüssel, den Dramenklassiker zu begreifen. Durch die schauspielerischen Leistungen aller und vor allem durch das beeindruckende Auftreten des Hauptcharakters Nathan (gespielt von Martin Schwartengräber) wirkte die Inszenierung von Bettina Rehm authentisch. Die Emotionen wie die tiefe Traurigkeit des Tempelherren (gespielt von Moritz Nikolaus Koch) und die übermütige Freude Rechas (gespielt von Lilli Meinhardt) waren nachvollziehbar und gaben den Zuschauern einen Blick auf die Charaktere und ihre Konflikte.

Luca Uhlenbusch und Enno Bült (10c) in Zusammenarbeit mit Kirsten Rigterink

"Was soll ich überhaupt noch böse zaubern, wenn die Menschen ihre Welt auch allein kaputtmachen?", fragt sich der tiefschlechte, aber auch unterirdisch blöde Zauberer Irrwitzer kurz vor Silvester. Das Gejammer des Zauberers interessiert den höllischen Beamten Made jedoch nicht. Er weist Irrwitzer stattdessen kühl auf dessen Vertrag hin und deshalb muss Irrwitzer bis Mitternacht die Luft verpesten, mindestens zehn Tierarten aussterben lassen und einige Flüsse vergiften. Zusammen mit seiner grottenschlechten Tante Tyrannia rührt Irrwitzer den Wunschpunsch an. Zum Glück gibt es Jakob, den Raben, und Maurizio, den Kater, die die Wirkung des Wunschpunsches etwas verändern können.

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Die Mitglieder der Theater-AG 5/6 besuchten das diesjährige Weihnachtsstück des Theaters Osnabrück. Vier Schauspieler und eine Schauspielerin spielten voller Energie und mit viel Spaß am Blödsinnmachen den "satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch" nach dem Roman von Michael Ende. Die Vorstellung am Adventssonntag war wie gewohnt ausverkauft und das Theater Osnabrück zeigt im Weihnachtsstück, was die Bühnentechnik eines großen Hauses alles kann. Das Zauberhaus dreht sich, die Glockenkugel rollt auf einer riesigen Murmelbahn, Pyrotechnik knallt und dampft. Immer besoffener werden Irrwitzer und Tante und merken nicht, dass ihre bösen Hexenwünsche ins Gegenteil verkehrt werden.

Seit den Sommerferien treffen sich 18 Kinder aus den Klassen 5 und 6, um zu improvisieren, Standbilder zu bauen, Zeitungstheater zu spielen, kurz, die Theatersau rauszulassen. Der gemeinsame Theaterbesuch am 3. Advent machte allen Kindern und ihren Begleiterinnen, Frau Große Lögten und Frau Rigterink, viel Spaß, war doch schon die gemeinsame Fahrt mit dem Niedersachsenticket, das der Förderverein des Gymnasiums spendiert hatte, eine willkommene Abwechslung in der Weihnachtszeit.

 Kirsten Rigterink

Am Freitag, dem 13. Dezember übergab Nils Kambach als Vorsitzender des Förderkreises fast 40 neue Funktionsshirts für die Nordhorner Meile den Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nordhorn und dem stellvertretenden Schulleiter Wolfgang Krämer. Unterstützt wurde die Anschaffung ebenfalls durch Intersport Matenaar. Damit verfügen wir nun über 60 Laufshirts und können bei der Nordhorner Meile 2019 auch alle größeren Läuferinnen und Läufer mit den Farben des Gymnasiums Nordhorn ausstatten. Vielen Dank für die großzügige Unterstützung!

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Stefan Vrielmann

Zweihundert Akteure des Gymnasiums Nordhorn boten dem Publikum am Mittwoch, dem 12.12.2018, in der Altreformierten Kirche einen festlichen Hörgenuss zur Weihnachtszeit. Diese war wie jedes Jahr bis auf den letzten Platz besetzt.

Die gelungene Auswahl der Stücke ließ eine emotionale und besinnliche Stimmung aufkommen. So verschmolzen die vielen Klangeindrücke von den mitreißenden Stimmen der unterschiedlichen Chöre über das Orchester bis hin zum gewaltigen Klangerlebnis der großen Blasorchester zu einem musikalisch überzeugenden und bewegenden Gesamteindruck.
Unter der Leitung von Kirsten Krings, Dorothea Leutenantsmeyer, Franziska Naujok und Heike Späthe hatten sich die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen wochenlang engagiert auf das große Konzert vorbereitet. Das Ergebnis war dementsprechend begeisternd und wurde von den Zuhörern mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt.

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Für einen strahlenden Auftakt sorgte die Bläserklasse 6 mit dem Arrangement von Antonín Dvoráks "Aus der Neuen Welt". Ihr folgte die Bläserklasse 5 mit den Songs "Eine Melodie von Mozart", "Jingle Bells" und dem Evergreen "Aura Lee". Diese Schülerinnen und Schüler beeindruckten die Zuhörer durch ihre schon erworbenen Fertigkeiten auf den für sie immer noch neuen Instrumenten. Das Ensemble der tiefen Stimmen, bestehend aus sieben jungen Männern und zwei Frauen, stellte mit dem ruhigen und mystischen Stück "Song of the lonely Mountain" von Neil Finn aus dem Film der Hobbit-Trilogie sein Können klangsicher unter Beweis. Mit den weihnachtlichen Klassikern "White Christmas" von Irving Berlin und "Santa Claus is Comin' to Town" von J. Fred Coots begeisterte wieder die Bläserklasse 6 die Zuhörer.

Nicht minder als das Ensemble der tiefen Stimmen überzeugte das Vokalensemble mit den Solisten Mira und Lea Brookmann, Anna Kohoff und Andreas Termath und den Songs "In Dreams" von Fran Walsh und "A Concert Celebration" von Andrew Lloyd Webber.

Die etwa dreihundert Jahre alte "Pastorale" aus der Weihnachtssinfonie von Gaetano Maria Schiassi gefiel in der Interpretation des eigentlich nur für Streichinstrumente komponierten Werkes durch das Orchester. Einen Gegenakzent setzte der Oberstufenchor mit "Set Fire to the Rain" von Adele. Schwungvoll präsentierte er diesen modernen Song. Das Blasorchester I zeigte mit den Soundtrack Highlights aus dem Film "Transformers" im Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente bereits ein beachtliches Niveau. Pointiert führte eine kleine Chorsängerin die Zuhörer in die nächsten beiden Stücke ein. Mit großer Hingabe trug der RockPopChor den amerikanischen Evergreen "Have yourself a merry little Christmas" und das irische Weihnachtslied "Christmas in an old Man`s Hat" vor. Gemeinsam mit dem Blasorchester sangen sich die Chöre auch mit dem Song "Thinking out loud" von Ed Sheeran und Amy Wadge in die Herzen der begeisterten Gäste.

Überzeugen konnte auch das stimmgewaltige Blasorchester II mit der energischen Musik aus der Kultserie "Game of Thrones" von Ramin Djavadi. Anschließend führte das Blasorchester zusammen mit den Chören und den in jeder Stimmlage kraftvollen Solistinnen Herva Novaku und Katharina Munk das Publikum in die Welt der Oper mit Giacomo Puccinis "Nessun dorma". Tosender Applaus belohnte sie für ihre Leistung.

Mit "River flows in you" von Yiruma und Felix Mendelssohn Bartholdys "Hark! The Herald Angels sing" überzeugte das Orchester in der Darbietung verschiedener Musikstile und setzte einen markanten Schlusspunkt, bevor alle - Orchester, Chöre und auch das Publikum - in vereinter Stimmgewalt mit dem Lied "Let`s sing a Song of Christmas" das strahlende Weihnachtskonzert beendeten. Für die Konzertbesucher war an diesem Abend die große Leidenschaft aller Musikerinnen und Musiker förmlich greifbar geworden.

Kerstin Wörsdörfer